Geburtsbericht Rapahel 01.01.2021  3.HBAC/1.Alleingeburt

 

 

Geburtsbericht Rapahel 01.01.2021 3.HBAC. Alleingeburt

 

Am 20.12 hatte ich ungefähr mein ET. In mir staute sich Unruhe und Unsicherheit. Ich kann noch nicht einmal beschreiben, was es war, aber ich hatte das Gefühl, dass mein Bauchwunder und ich Schwierigkeiten hatten den Startschuss zu geben. So vergingen dann die Tage und es gab keine Geburtsanzeichen. An einem Tag ging es mit gut und ich vertraute mir, mein Körper und mein Bauchwunder, während ich am anderen Tag wiederum total verzweifelt war. Ich merkte, dass in mir sehr viele Blockaden herrschten.

 

Am 30.12 ging ich zum Frauenarztcheck. Meinen kleinen Mann ging es wunderbar, allerdings war die Plazenta stark verkalkt und wies tatsächlich schon auf eine Übertragung hin. Abends wieder Unruhe. Weiterhin überkam mich ein starkes Gefühl, dass ich etwas Hilfe brauche, um die Geburt anzustupsen. Ich wendete mich an eine Hebamme aus unserer Stadt um mein Eipoll zu lösen. Also ging es am nächsten Tag um 11 Uhr zur Hebamme. Sie löste mein Eipoll. Schon direkt danach spürte ich einen starken Druck nach unten und ich konnte die ersten Wehen feststellen. Die Wehen kamen im Abstand von 10-20 Minuten. Schon nachmittags war mir klar, dass meine Geburt losging. Am späten Abend kamen die Wehen dann auch "mal" alle 5 Minuten, doch wurden sie kaum stärker und brachten nur "leichten"/kaum Druck. Die Stunden vergingen und ich fing an stark zu zweifeln. Schlafen ging nicht, da dafür die Wehen zu deutlich waren, aber in Wirklichkeit waren sie noch nicht einmal so stark, dass ich tönen, oder ähnliches musste.

 

Selten kam eine Wehe, bei der ich etwas stärker atmen, ganz leicht tönen musste, aber mehr auch nicht. Das ist doch nicht normal, dachte ich mir. Meine letzte Geburt ist erst 1 1/2 Jahre her und ging nach Wehenbeginn gerade mal knapp 3 Stunden. Ich war inzwischen einfach nur vollkommen erschöpft und wollte einfach nur noch schlafen, was ich dann auch tat. Das war gegen 2 Uhr nachts am 1.1.

 

Während dieser Zeit wurden die Wehen etwas kräftiger, kamen aber nur noch in etwa 15-20 Minuten Abständen. Ich glaube etwa um 4 Uhr irgendwas stand ich wieder auf und ging baden. Die Wehen waren weiterhin erträglich, allerdings durch die Müdigkeit und stundenlanger Weherei tat es einfach nur noch mehr weh. Ich war inzwischen auch vollkommen angespannt, statt entspannt. In mir krochen extreme Tränen. So langsam verabschiedete ich mich von meiner Wunsch Alleingeburt und rief meine Hebamme heulend an. Ich sagte ihr, dass die Wehen nicht effektiv genug sind, ich keine Kraft mehr habe und einfach nur noch Schlaf brauche. Sie soll doch bitte herkommen und helfen, dass mein Kleiner endlich rauskommt. Sie sagte, dass sie sich fertig macht und herkommt (eigentlich etwa 40 Minuten Fahrt). In dem Moment war ich echt erleichtert.

 

Ich ging aus der Badewanne raus und holte mir nochmal etwas innere Kraft und Stärke, hab mich an den Esstisch gesetzt und mir die Haare schön geglättet und mein Make Up aufgefrischt. Das war gegen kurz vor 5. Ich schrieb und heulte mich auch noch per Whatsapp bei einigen Leuten aus, was ebenfalls irgendwie gut tat. Ich lief danach im Wohnzimmer hin und her.

 

Ich spürte plötzlich mehr Druck und musste öfter auf die Toilette. Ich war plötzlich echt verwirrt. Es überkam mich ein heftiger Pressdrang, wie eine Naturgewalt. Einfach extrem stark. Ich konnte es überhaupt nicht glauben und wurde teils auch etwas panisch, weil ich es nicht realisieren konnte und mit der Stärke überrannt wurde. Presswehen ohne echte Übergangsphase? Kann das sein? 100 Fragen schossen in mir durch. Ich weckte meinen Mann. Ich sagte ihm in völlig verwirrender Sprache, dass ich die Hebamme schon angerufen habe, sie aber schon seit lange unterwegs ist und noch nicht da ist. Er, selbst völlig verschlafen, ging nach oben, um sich anzuziehen. Ich ging wieder auf die Toilette, hatte heftigsten Druck und fing an zu pressen, hörte aber wieder auf und ging zum Sofa, worauf ich wieder anfing zu pressen und mein Kleiner Mann innerhalb 2? Presswehen geboren wurde.

 

Mein Mann hörte den ersten Schrei von oben und sprang sozusagen die komplette Treppe herunter. Er sagte, dass er nur etwa 2 Stufen berührt hat.

 

Mein Mann und ich weinten, ich zitterte und wir waren einfach nur vollkommen überwältigt. Ich konnte absolut nicht glauben, was gerade passiert ist und war völlig erstaunt über mein kleines Wunder. Er schrie ganz viel und ganz laut. Ich war vollkommen hin und weg und so voller Liebe. Um etwa 5.45 war unser kleiner Mann geboren.

 

Die Hebamme kam erst etwa 20 Minuten später. Es stellte sich heraus, dass es draußen vollkommen neblig war und sie deshalb sehr langsam fahren musste. Sie überprüfte alles und machte uns alle Unterlagen fertig. Die Planzenta war übrigens wirklich stark verkalkt. Ich war so glücklich, dass nur mein Mann und ich die erste Zeit für uns hatten. Im Nachhinein finde ich es etwas schade, dass ich mich durch den Geburtsverlauf irritieren lassen habe. Ich habe bis zu den Presswehen gedacht, dass ich noch weit entfernt von einer Übergangsphase/Endphase bin. Das hat für unnötig starken Druck in mir gesorgt.

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© Kristina Wierzba-Bloedorn