Geplante Sectio erst nach Wehenbeginn

 

 

 

Prospektiv kontrollierte Studie

Sectio erst nach Wehenbeginn?

 

Eine geplante Sectio nach Abwarten des Wehenbeginns wird oft diskutiert und aus klinikorganisatorischen Gründen häufig abgelehnt. Einige Kliniken reagieren aber schon auf den häufig von den Frauen geäußerten Wunsch und warten den Start der elektiven Sectio ab. Jetzt gibt es einen weiteren Hinweis, warum dieses Vorgehen wirklich sinnvoll ist.

 

in einer prospektiv kontrollierten Studie wurden 164 Schwangere in zwei Gruppen eingeteilt, eine mit und eine ohne spontanen Wehenbeginn. Allen Frauen wurde die Sectio in der 38. Schwangerschaftswoche angeraten. Nach dem Kaiserschnitt wurde das neonatale Outcome anhand von folgenden Faktoren beurteilt: Nabelschnur-ph, Apgar und die Notwendigkeit der Verlegung in eine neonatale Intensiveinheit.

 

Es zeigte sich, dass der ph-Wert in der Gruppe mit abgewarteten Wehen höher war als in der Kontrollgruppe. Und die Kinder, die keinen Wehen ausgesetzt waren, mussten häufiger in die neonatale intensiveinheit verlegt werden (p<0,05). In Bezug auf die Apgarwerte zeigte sich zwischen beiden Gruppen kein Unterschied.

 

Als Fazit lässt sich zusammenfassen, dass die einsetzenden Wehen und die damit verbundenen Reize für das Kind Anpassungsstörungen mindern. Somit kann eine Sectio empfohlen werden, bei der das Einsetzen der Wehen abgewartet wird.

 

Quelle: Senturk, M.B. et al.: Does performing cesarean section after onset of labor has positive effect on neonatal respiratory disorders? J Matern Fetal Neonatal Med. 2015

 

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© Kristina Wierzba-Bloedorn