Versuchte Sectio nach Einleitung    /Vaginale Geburt von Benjamin

 

 

 

Endlich habe ich die Zeit gefunden für meinen Geburtsbericht.

Ich war zum 6. Mal schwanger und hatte in der Schwangerschaft viele Probleme. Erst Schwangerschaftsdiabetes, dann hatte ich Probleme mit der Leber, am Ende dann noch erhöter Blutdruck. Der Blutdruck ging in der 38. Schwangerschaftswoche hoch und wollte trotz Medikamenten nich fallen. Also wurde ich in die Klinik aufgenommen. Nach 10 Tagen warten und immer wieder kaum im Zaum zuhaltendem Blutdruck, entschloss man sich, die Geburt einzuleiten.

 

Da der Muttermund noch völlig unreif war, bekam ich am Sonntag morgens mein erstes vaginales Zäpfchen zur Einleitung. Und es geschah nichts. Am Nachmittag bekam ich dann das zweite Zäpfchen. Langsam stellten sich Wehen ein.

Ich bekam dann einen starken Druck auf meine Blase und konnte einfach nicht Wasser lassen. Ich wurde von der Gynaekologin untersucht. Ich war bei 1,5cm Muttermundseröffnung, alles noch hart, unreif. Die Aerztin meinte, die Wehen werden sicher nachlassen, ich solle mich schlafen legen und morgens bekomme ich dann noch ein Zäpfchen. Wegen dem Wasser lassen, empfahl sie mir, einfach unter der Dusche versuchen zu pinkeln. Ich ging wieder zurück ins Bett.

 

Die Wehen wurden immer stärker. Der Druck auf meine Blase auch. Also ging ich unter die Dusche. Dort veratmete ich einige Wehen, endlich konnte ich auch Pipi machen. Als ich aus der Dusche rausging, kam ein Schwall, der wie ein Wasserfall aus mir lief. Ich war nass, der Boden war nass. Da ich im Dunkeln umherging, dachte ich, mir ist die Fruchtblase geplatzt  -freute mich, da ich endlich in den Kreißsaal durfte, da ich die Wehen schon schwer veratmen konnte. Nun, das Licht offenbarte mir dann, dass es nicht Fruchtwasser war, sondern Blut. Ich rief die Schwester. Ich musste mich sofort hinlegen und es ging im Eiltempo in den Kreißsaaal. Ich veratmete noch einige Wehen auf dem Weg dorthin. Dort wurden die Herztöne kontrolliert, ich wurde vaginal untersucht und war bei 3-4cm.

 

Es wurde die Fruchtblase geoeffnet und nach dem Öffnen begann ein nicht auszuhaltender, andauernder Schmerz im Unterleib - dort, wo ich die Wehen sonst spüre. Aber dieser Schmerz kam nicht wie Wehen, er war sehr, sehr stark und ließ nicht nach. Es waren keine Wellen, sonder nur ein einziger Schmerz. Weil bei meinem Kind die Herztöne runtergingen und ich schon einiges an Blut verloren hatte, wurde ein Notkaiserschnitt veranlasst.

 

Es herrschte wirklich Hektik und alle sprangen umher und ich hatte diese ungeheuerlichen Schmerzen. Da ich die ganze Zeit jammerte und wimmerte vor Schmerzen, wurde ich sehr, sehr schnell in Narkose versetzt. Meine Gynaeklogin erzählte mir dann, dass sie mit der Operation anfingen - der Bauch wurde eröffnet- und dann bemerkte die Hebamme, dass da irgendwas "los ist" im vaginalen Bereich. Sie schaute nach und bemerkte, dass das Kind vaginal kommt. Die Ärztin meinte, ich hätte wohl während des Intubierens mitgepresst.

 

Hier möchte ich nur noch dazu bemerken, dass ich schon bei der vierten und fünften Geburt keinen Pressdrang hatte. Das Köpfchen des Kindes wurde auch bei der vierten und fünften Geburt geboren ohne, dass ich Pressdrang hatte oder presste. Nur den Rest des Körpers schob ich dann immer aktiv mit raus.

 

Also wurde mein Bauch dann wieder zugenäht - meine Gebaermutter blieb ganz - und ich wurde vaginal genäht, da ich gerissen bin.

 

Nach der Geburt ging es uns gut. Es gab keine weiteren Probleme. Mein Sohn Benjamin und ich sind gesund. Die starke Blutung wurde durch eine teilweise gelöste Plazenta verursacht.

 

 

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© Kristina Wierzba-Bloedorn