Yahli

 

Meine erste Geburtsgeschichte beginnt in der 34. Wochen meiner Schwangerschaft.

Ich ging zu meinem Arzt für eine normale Vorsorgeuntersuchung. 


In Israel wird viel Geld in das öffentliche Gesundheitssystem und besonders im Bezug auf den gesamten Schwangerschaftsprozess investieren. Das bedeutet, dass während der Schwangerschaft in Israel jede Frau zum Beispiel zwischen 3-6 Ultraschallkontrollen und einen persönlichen sie begleitenden Gynäkologen an ihrer Seite hat, den sie einem im Monat besucht. Sie hat dort 3-4 Blutuntersuchungen. Außerdem hat sie noch Termine bei einer Krankenschwester, die sich auf die Schwangerschaft spezialisiert hat, die Ihre Ernährung und den Blutdruck, sowie andere Dinge überprüft, um sicherzustellen, dass Ihre Schwangerschaft normal läuft und Komplikationen so früh wie möglich erkannt werden. All dies tut das israelische Gesundheitssystem um sicherzustellen, dass nur gesunde Babys geboren werden.

 

Wenn ein Fötus hat eine Anomalie aufweist, wird der Arzt versuchen, alles zu tun, um die Frau zu überzeugen, die Schwangerschaft so schnell wie möglich abzubrechen.

Das Land möchte lieber vorher dafür zahlen, Behinderungen zu verhindern, als später für die Versorgung aufkommen zu müssen.

 

Also ging ich zu meinem Arzt, der ein berühmte Geburtshelfer. Er schrieb einige Bücher über Schwangerschaft und Geburt und er ist in Israel sehr bekannt. Wie auch immer, er machte einen Ultraschall in seiner Klinik überprüfte und erkannte, dass mein Baby in Beckenendlage liegt. Für mich erschien es normal, dass mein Baby noch in dieser Position lag, weil ich erst in der 34. Schwangerschaftswoche war und ich viele Geschichten kannte, wo über die Babys in der 37-38. Schwangerschaftswoche von selbst sich gedreht hatten.

Nun, der Arzt sagt, dass, wenn das Baby nicht in den nächsten 3 Wochen sich drehen würde, würde man versuchen, eine äußere Wendung im Krankenhaus vorzunehmen. Mein Arzt schlug außerdem vor, dass ich in der Zwischenzeit zu einem Heilpraktiker oder auf alternative Medizin spezialisierten Arzt gehen sollte, der sich mit Akupunktur auskennt.

 

Nun, ich war sehr aufgeregt, weil ich wirklich an die Alternativmedizin glaube und es immer ausprobieren wollte. Also empfahl der Arzt diesen wirklich bekannten anderen Arzt und er sagte, dass es eine große Chance gibt, dass dies hilft, das Baby zu drehen. Ich hatte ein paar Tage später einen Termin bei diesem Arzt gemacht und bin zu ihm gegangen. Er hat mir eine Menge Fragen gestellt und dann hat er die Akupunktur durchgeführt, danach gab er uns Aufgaben für zu Hause, um das Baby zur Wendung zu bewegen. Er erklärte uns auch die Moksazigarette und wie wir diese nutzen konnten. Wir machten unsere "Hausaufgaben" jeden Tag.

 

In der Nacht danach konnte ich nicht schlafen und spürte diesen Druck auf meine
Vagina. Am Morgen ging ich zum Arzt und er untersuchte mich und sagte, dass mein Muttermund 1cm geöffnet sei. Er schickte mich also ins Krankenhaus. Ich eilte dorthin und die Ärzte dort waren sehr entspannt. Sie sagten, dass dies nichts besonderes sei und ich könnte die Schwangerschaft noch einen Monat mehr halten. Der Arzt plante trotzdem für mich eine Kaiserschnitt für die 39. Woche im Krankenhaus und er sagte, dass er schon
viele Schwangerschaften mit dieser Muttermundsöffnung gesehen hatte. Ich habe ihm geglaubt und bin nach Hause gegangen. Ich habe keine Schmerzen verspürt, also habe ich mich selbst davon überzeugt, dass ich mindestens noch ein paar Wochen habe.

 

Ich hatte noch nichts für das Baby vorbereitet, weil es in Israel üblich ist, die ganze Babyausstattung erst nach der 36. Woche zu kaufen, wenn man sicher ist, dass das Baby gesund ist und die Geburt wirklich zeitgerecht starten wird. Aber habe ich meinem Partner gesagt, ich möchte in diesen großen Laden gehen, um die ganze Ausstattung zu kaufen. Der Laden war in der Nähe des Hauses meiner Eltern, etwa 1 Stunde Fahrt von unserer Wohnung entfernt. So hatten wir entschieden, dass wir schlafen gehen würden und am nächsten Morgen in den Laden fahren würden.

 

Aber unser Baby hatte andere Pläne und ich wachte um 1 Uhr morgens völlig nass auf und ich erkannte, dass meine Fruchtblase geplatzt war. Das Wasser lief aus mir heraus, aber ich habe immer noch keine Schmerzen gespürt. Also eilten wir ins Krankenhaus.

 

Ich wollte nicht ins Krankenhaus neben meinem Elternhaus gehen. Also fuhren wir zum Krankenhaus neben unserer Wohnung, wo ich gebären wollte. Wir kamen ins Krankenhaus, nachdem wir etwa 45 Minuten gefahren waren (wirklich schnell) und mein Fruchtwasser war die ganze Fahrt ausgelaufen. Wir kamen gegen 2 Uhr morgens ins Krankenhaus, es war leer, die Krankenschwester auf der Intensivstation überprüfte mich und sagte, ich sei schon 5 cm geöffnet. Sie war sehr überrascht, dass ich keine Schmerzen verspürte.

 

Ich erzählte ihr, dass mein Baby in der Beckenendlage lag und ich für einen Kaiserschnitt vorgesehen war. Also eilte sie, das Notfallteam aufzuwecken, um den Operationssaal für den Kaiserschnitt vorzubereiten. Es ging alles wirklich schnell, weil ich schon unter der Geburt war. Also ließen sie mich ein paar Papiere unterschreiben und machten mich bereit für die Operation.

 

Es passierte alles wirklich so schnell, und nach etwa einer halben Stunde war meine Tochter geboren! Der Arzt, der in dieser Nacht dort war, war zum Glück sehr gut und er machte einen wirklich kleinen Schnitt, der sehr schnell heilte. So wurde mein erstes Kind in der

Woche 35 + 1 geboren. Sie war 2,5 kg schwer. Sie hatte in mir komplett mit ihren Beinen neben ihren Ohren platziert gelegen. Ihr Po war bereits im Geburtskanal. 

 

Wir waren im Krankenhaus für 5 Tage, um uns von der Operation zu erholen. Meiner Tochter ging es sehr gut. Und sie war bereit, nach 6 Tagen wieder nach Hause zu kommen.

 

 

 

 

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© Kristina Wierzba-Bloedorn